Ich fasse noch einmal zusammen, wie mein Arbeit generell ablaeuft.
Meistens fange ich um sechs Uhr im Restaurant Paddy's an. Die ersten 45 Minuten ist meistens nichts los. Die Ruhe vor dem Sturm.
Dann gibt es drei verschiedene Rollen, die wir uns aufteilen.
1. Hinter der Essensbar. Dort werden Essens- und ggf. Getraenkebestellungen aufgenommen.
2. Hinter der Getraenkebar. Hier werden Getränke ausgegeben, Glaeser gespuelt und poliert.
3. Als Kellner. Essen zu den Tischen bringen (jede Bestellung hat eine Tischnummer), Teller und Glaeser abraeumen.
Die Getraenkebar ist mein Lieblingsplatz.
Ab acht bis meistens zehn Uhr wird dann aufgeraeumt. Zunaechst wird die Essensbar und die Kaffeemaschine geputzt, Tische gewischt, schon einmal einige Stuehle hochgestellt, Besteck poliert, alle Glaeser und anderer Kram durch die Spuelmaschine gejagt, die Stuehle von draussen reingeholt, die Kuelschraenke aufgefuellt- und dabei haeufig Pommes gegessen.
Ab neun gehe ich meistens rueber in die Bar Exchange. Das Ganze zusammen nennt sich Exchange Hotel.
In der Bar gebe ich dann eigentlich nur Getränke aus. Auch hier muessen die Kuehlregale aufgefuellt werden. Das dauert bei den Mengen aber meistens etwas laenger. Gut, dass man den Fan ausstellen und eine dicke Jacke drueber ziehen kann. Die vollen Kisten mit dem Trolley von A nach B und durch die Tueren zu bekommen ist auch nicht unbedingt so einfach. Zwei Flaschen habe ich schon zerschmettert. Aber auch schon zwei Glaeser, wenn ich schon dabei bin...
Am Ende der Nacht, meistens gegen 2, ausser Sonntags gegen 12, wird dann auch die Bar geputzt. Das ist es so generell. Tagsueber finden sich natürlich manchmal noch andere Aufgaben, zum Beispiel Bierzapfhaehne sauebern, aber das ist dann immer wieder mal und nicht taeglich.
Am Ende des Tages gibt es dann haeufig noch ein Staffy. Ein kostenloses Getränk fuer die Angestellten.
Meistens fange ich um sechs Uhr im Restaurant Paddy's an. Die ersten 45 Minuten ist meistens nichts los. Die Ruhe vor dem Sturm.
Dann gibt es drei verschiedene Rollen, die wir uns aufteilen.
1. Hinter der Essensbar. Dort werden Essens- und ggf. Getraenkebestellungen aufgenommen.
2. Hinter der Getraenkebar. Hier werden Getränke ausgegeben, Glaeser gespuelt und poliert.
3. Als Kellner. Essen zu den Tischen bringen (jede Bestellung hat eine Tischnummer), Teller und Glaeser abraeumen.
Die Getraenkebar ist mein Lieblingsplatz.
Ab acht bis meistens zehn Uhr wird dann aufgeraeumt. Zunaechst wird die Essensbar und die Kaffeemaschine geputzt, Tische gewischt, schon einmal einige Stuehle hochgestellt, Besteck poliert, alle Glaeser und anderer Kram durch die Spuelmaschine gejagt, die Stuehle von draussen reingeholt, die Kuelschraenke aufgefuellt- und dabei haeufig Pommes gegessen.
Ab neun gehe ich meistens rueber in die Bar Exchange. Das Ganze zusammen nennt sich Exchange Hotel.
In der Bar gebe ich dann eigentlich nur Getränke aus. Auch hier muessen die Kuehlregale aufgefuellt werden. Das dauert bei den Mengen aber meistens etwas laenger. Gut, dass man den Fan ausstellen und eine dicke Jacke drueber ziehen kann. Die vollen Kisten mit dem Trolley von A nach B und durch die Tueren zu bekommen ist auch nicht unbedingt so einfach. Zwei Flaschen habe ich schon zerschmettert. Aber auch schon zwei Glaeser, wenn ich schon dabei bin...
Am Ende der Nacht, meistens gegen 2, ausser Sonntags gegen 12, wird dann auch die Bar geputzt. Das ist es so generell. Tagsueber finden sich natürlich manchmal noch andere Aufgaben, zum Beispiel Bierzapfhaehne sauebern, aber das ist dann immer wieder mal und nicht taeglich.
Am Ende des Tages gibt es dann haeufig noch ein Staffy. Ein kostenloses Getränk fuer die Angestellten.
Da ich nicht wirklich viel über meine Zeit im Exchange niedergeschrieben habe, kommen hier noch einmal ein paar der besten Situationen:
An
einem Tag hatte einer der Kunden seine Kreditkarte verloren, diese
wurde aber bei uns in der Bar weiter genutzt. Jeder von uns in der
Bar bekam die Kartennummer und seinen Namen auf die Handinnenfläche
geschrieben, damit wir ggf. die richtige Karte identifizieren
konnten. Nach meiner Schicht schrubbte ich die Nummer schnell wieder
weg, damit Storm nicht auf die Gedanken kam, es handele sich um die
Nummer irgendeines Kerls.
Einen
anderen Tag hatten wir eine Gruppe von Leuten, die erst im Restaurant
eine Runde Snickershots nach der anderen bestellt hatten, und dann
rüber in die Bar kamen, um auf Black Samuca Shots umzusteigen.
Beide
angefangenen Flaschen tranken sie leer und wir mussten neue aus dem
Vorratsraum holen gehen.
Eines
Nachts blieben wir wieder länger zum Trinken. Shane hatte auch eine
Weile dabei gesessen, ließ uns aber mit der Warnung „Just twenty
minutes more“ zurück.
Wir
waren alle schon angeheitert und wollten eigentlich ungern gehen.
Sally hielt sich aber daran und schmiss uns genau zwanzig Minuten
später aus der Bar.
Clay,
Andy, Charlie und ich gingen hoch. Charlie holte seine
Skimpieklamotten und wir trafen uns alle in Andys Zimmer wieder.
Stolz zeigte er uns jedes einzelne seiner Outfits und ich muss sagen,
es stand ihm ausgezeichnet gut. Der Thong hätte mir niemals so
gestanden.
Wir
vernichteten Andys Schokolade, lachten viel und auch Clay brachte mit
seinen Posen seine schwulste Seite hervor.
Leider
wurde unsere gute Laune durch Shane wütendes Klopfen gestört.
Charlie versteckte sich schnell hinter dem Bett, damit Shane keinen
Blick auf seinen Körper erhaschen konnte. Clay und ich wurden
rausgeschmissen, Charlie in sein Zimmer verwiesen. Schade aber auch.
Da
Clays Haus aber genau auf meinem Nachhausweg lag, schob ich das
Fahrrad und wir unterhielten uns noch eine Weile.
In
die Gold Bar gingen wir auch häufig. Zum Beispiel in Dans erster
Nacht.
Wir
tranken erst in der Bar vor (ein Getränk pro Stunde, da ich noch
fahren musste). Dan, Jacinta, Jordyn und ich hatten an diesem Tag nur
im Restaurant gearbeitet, Maria und Charlie kamen bald dazu, da in
der Bar für einen Freitagabend absolut nichts los war.
Zusammen
zogen wir in die Goldbar, der einzige Club in Kalgoorlie, wo ich
sonst eigentlich immer nur mit Glenn hinging. Wir tanzten auf
verschiedenen Tanzflächen und Jacinta und Jordyn verabschiedeten
sich irgendwann (sie hatten eingesehen, dass Daniel nicht an ihnen
interessiert war, Charlie tanzte doch hoffnungsvoll). Wir hatten
super Spaß, bis er plötzlich verschwand. Und nicht mehr zurückkam.
Dieses
„ghosten“ waren wir normalerweisen nur von Courtney gewöhnt, der
das ständig machte. Er verschwand einfach von der Bildfläche, wenn
er merkte, dass eer zu betrunken war.
Maria,
Charlie und ich konnten nicht wiederfinden, weshalb wir ihm schrieben
und zurück zum Exchange gingen. Sally räumte gerade auf und lachte
nur über die Geschichte.
Clay
und ich wurden auch Pausenpartner. Genauso wie ich hatte er wenig
Lust, in den 45 Grad des Sommers Kalgoorlies nach Hause zu laufen,
weshalb wir manchmal im gut gekühlten Restaurant an unserem
Standartisch saßen. Dieser Tisch stand natürlich den Kunden zur
Verfügung, wurde am Ende des Abends aber immer zum Polieren des
Bestecks genutzt. In der Mittagspause saßen wir dann häufig hier,
aßen und spielten Scrabble. Das endete meistens in lautem Gelächter
(und manchmal irritierten Kundenblicken), da ich das Lexikon zur
Hilfe nahm und manchmal mit seltsamen Wörtern (wie z.B. ein anderes
Wort für Vagina) ankam. Dank des Lexikons gewann ich aber auch
überwiegend.
Andere
Tage nahm ich mir die Stifte und malte die Kinderbilder aus, die wir
den Gästen zur Verfügung stellten. Besonders Ella und Courtney
fanden das immer ganz lustig.
Mit
Clay hatte ich generell am meisten Spaß während der Arbeit.
Besonders zum Ende hin führten wir in der Bar regelmäßig
Eiswürfelschlachten, die sich so weit entwickelten, dass wir
zwischendurch den Schlauch auf einanderhielten und uns mit
Trinkwasser bespritzten.
So
amüsierten wir viele Kunden, die uns dann auch anfeuerten, oder
darauf hinwiesen, wo der andere sich gerade versteckte. Wenn Charlie
Manager war, fanden unsere Kriege ganz auffällig Stadt, bei Sally
waren wir etwas vorsichtiger und wenn Shane auftauchte, waren wir die
bravsten Barleute, die die Welt je gesehen hatte.
Maria
und ich verbrachten viel Zeit unserer Freizeit mit Backen. Brownies,
Cookies, Vanille Kipferl, … Manchmal nahmen wir mein Corona zum
Ausrollen, manchmal zum Zerbröseln von Keksen. An anderen Tagen
gingen wir einkaufen, shoppen oder redeten einfach.
Für
einen Tage machten wir aber auch einen Ausflug nach Esperance.
Um
sieben Uhr morgens ging es los. Ich hatte uns Äpfel und Kekse
mitgenommen, die wir schon überwiegend auf der 4,5 stündigen
Autofahrt verdrückten.
In
Esperance angekommen, konnten wir es kaum fassen. Es war fast schon
etwas kühl, eine frische Brise wehte und die Luft schmeckte salzig.
Wir fuhren etwas an der Küste entlang, bis wir einen abgelegeneren
Strandabschnitt fanden. Hier pflanzten wir uns in die Sonne und
gingen einige Male schwimmen. So türkisfarbenes, klares Wasser hatte
ich noch nie gesehen. Das Schild über Haie und Strömungen
entdeckten wir erst auf dem Weg zurück zum Auto.
Unglücklicherweise
waren wir beide nicht an die Sonne Australiens gewöhnt und
verbrannten uns total. Deshalb entschlossen wir uns, mit Handtüchern
über den Schultern Eis einkaufen zu gehen und an der Promenade
entlangzuspazieren. After-Sun-Creme besorgte ich mir auch gleich mit.
Auf
dem Rückweg fuhr ich dann, was ganz lustig war, da das Auto einen
Gang mehr hatte und mich etwas verwirrte. Bis auf die Kreisverkehre
in Kalgoorlie selbst, fühlte sich Maria anscheinend ganz sicher.
Auch mit einer der
Küchenhilfen traf ich mich manchmal. Kurz nachdem ich angefangen
hatte, im Restaurant zu arbeiten, lud er mich zum Trinken ein.
Zusammen fuhren wir zu einem Pub, der eine Stunde außerhalb von
Kalgoorlie lag. Dort schrieb ich „Ein Zwerg“ an die Wand. Der Pub
war nämlich über und über mit Unterschriften übersät. Es war
schwer gewesen, eine freie Stelle zu finden. Ich fand einen netten
Jumpsuit, als wir zusammen in einem OP-Shop waren und er kaufte sich
ein Hawaiihemd, dass er den ganzen Tag nicht mehr auszog.
Silvester
und Neujahr waren keine besonders guten Arbeitstage. Wir wurden
doppelt bezahlt, aber es war auch unglaublich anstengend.
Selbst
um genau zwöf Uhr musste ich ein Getränk ausschenken. Die Bar war
rammelvoll. Glenn kam vorbei, um mir ein frohes neues Jahr zu
wünschen, das fand ich unglaublich süß.
Am
nächsten Mittag zu arbeiten, war aber noch schlimmer. All diese
verkaterten Leute, die eigentlich nur ihrer Familie wegen das Bett
verlassen hatten. Eine Frau ließ ihre Lamb Shank drei Mal zurück
zur Küche bringen!
Besonders
gerne mochte ich die Top-Drill-Leute. Diese kamen jeden Tag und man
kannte sie irgendwann auch mit Namen. Drei von diesen unterhielten
sich auch immer etwas mit mir und wiesen mich fast täglich auf meien
Hikkies hin. Es war schon ziemlich lustig (Courtney zum Beispiel fand
erst kurz vor Bali heraus, dass es sich nicht um ein wanderndes
Muttermal handelte).
Irgendwann
hatte Courteny beschlossen, dass ich soweit war, um anderen die
Bestellungsaufnahme beizubringen.
Ich
hatte eigentlich fast jede Schicht an der Essensbar verbracht, aber
ich war doch nervös. Zum Glück war der 19-Jährige Italiener
unglaublich lieb.
Zwei
Tage später durfte ich es sogar Dan beibringen, was etwas schwerer
war, da ich mich immer noch an den Dialekt des Iren gewöhnen musste.
Sogar Sally musste immer wieder nachfragen.
Zu
Weihnachten setzten Charlie und ich einen Weihnachtsbaum auf und
schmückten einen ganzen Raum. In diesem Raum hatten wir dann später
unsere Weihnachtsfeier. Wir wichtelten und Courtney hatte sich als
Weihnachtsmann verkleidet. Maria und ich waren vorher zusammen
einkaufen gegangen, was gar nicht so einfach gewesen war. Ich hatte
nämlich sie gezogen gehabt.
Shane
überraschte uns mit riesigen Tüten voll mit McDonalds esssen und
einen freien Cocktail dazu.
Später
tranken wir noch etwas an der Bar und Maria und ich gingen zu Target
shoppen.
Mein
letzter Arbeitstag ging irgendwie total schnell vorbei. Schon den
ganzen Januar über war es auffällig ruhig gewesen, da viele Leute
in den Urlaub gefahren waren und ggf. wegen der Buschbrände
außerhalb Kalgoorlies festsaßen.
An
diesem Tag arbeitete ich nur im Restaurant und wir fingen gegen neun
Uhr an unsere Staffys zu trinken. Charlie, Maria, Jacinta, ein neues
Mädchen und ich. Wir gingen nach oben in den Aufentahltsraum und
Shane, Storm und Glenn (die beiden durften ausnahmsweise kommen)
stießen dazu. Wir spielten abwechselnd Bierpong und unterhielten uns
draußen auf der Terasse. Shane hatte sogar zwei Jugs Bier hinzu
gesteuert.
Storm
ging relativ früh, aber Glenn ließ sich von seiner Arbeit am
nächsten Morgen nicht stören. Sobald Storm gegangen war, spielten
Clay und ich eine unglaublich gute Runde nach der anderen. Woran das
wohl lag?
Glenn
bestellte uns beiden später ein Taxi nach Hause. War ja nicht das
erste Mal.
Aber
Glenn nahm mich nicht nur mit Feiern, er brachte die Feiern auch zu
unserem Haus. Eines Morgens, ich war in der Nacht erst um kurz nach
zwei von der Arbeit wiedergekommen, wurde ich von Leuten stimmen
geweckt. Und sie verschwanden auch nicht.
Ich
liebes es ja, wenn etwas passiert, also zog ich mir meinn
Arbeitsshirt wieder an, dass noch neben dem Bett lag und schaute wir
das Spektakel an.
„Lilli?
What are you doing here?“- „I was sleeping“ Andy konnte es
nicht fassen. Er hatte nicht gewusst, dass Glenn mein Mitbewohner
war. Marias Flatmate fragte mich, ob ich immer in meinem Arbeitsshirt
schliefe. Auch eine dumme Frage. Courtney drückte mir ein Bier in
die Hand und ich ließ mich nach draußen ziehen. Wir machten Fotos
mit dem Sonnenaufgang, quatschten und einige Leute probierten mein
pinkes Fahrrad aus. Andy schaffte es, umzukippen und sich seine Hose
im Schnitt aufzutreiben. Am nächsten Tag behauptete, er sich nicht
mehr daran erinnern zu können, trug die Hose aber noch über eine
Woche notdürftig genäht zur Arbeit, bis er sich endlich eine neue
kaufte.
Als
ich gerade alle verabschiedet hatte, kam Storm in die Küche, nahm
mich an der Hand und zog mich wortlos zurück ins Schlafzimmer.
Zum
Saint Barbara's Festival sind Storm und ich in die Stadt gefahren.
Noch nie habe ich die Stadt so voll gesehen! Es erinnerte mich sehr
an Karneval. Riesige Mienenfahrezeuge fuhren durch die breiten
Straßen Kalgoorlies und es wurden tatsächlich auch ein paar
Süßigkeiten geworfen. Storm hob mir eines auf, schon halb
geschmolzen, aber eigentlich ganz lecker.
An
einem Sonntagnachmittag fuhr ich Storm in seiner Mittagspause
besuchen und brachte ihm Cola und Eis vorbei. Es ist unglaublich, wie
sehr ich mich freute, als er dann seinen Manager fragte, ob er
frühzeitig nach Hause gehen dürfte. Anstatt weiter zu arbeiten,
fuhr er mit mir ins Schwimmbad!
Ein
anderes Wochenende überzeugte ich ihn, für den Sonnenuntergang zum
Mount Charlotte Lookout zu fahren. Beim Hochlaufen verliefen wir uns
ersteinmal, waren aber rechtzeitig dort. Vor der orangenen Sonne
schossen wir eines meiner Lieblingsselfies.
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