Mittwoch, 30. Oktober 2019

Work Day


Ich fasse noch einmal zusammen, wie mein Arbeit generell ablaeuft.
Meistens fange ich um sechs Uhr im Restaurant Paddy's an. Die ersten 45 Minuten ist meistens nichts los. Die Ruhe vor dem Sturm.
Dann gibt es drei verschiedene Rollen, die wir uns  aufteilen.
1. Hinter der Essensbar. Dort werden Essens- und ggf. Getraenkebestellungen aufgenommen.
2. Hinter der Getraenkebar. Hier werden Getränke ausgegeben, Glaeser gespuelt und poliert.
3. Als Kellner. Essen zu den Tischen bringen (jede Bestellung hat eine Tischnummer), Teller und Glaeser abraeumen.
Die Getraenkebar ist mein Lieblingsplatz.
Ab acht bis meistens zehn Uhr wird dann aufgeraeumt. Zunaechst wird die Essensbar und die Kaffeemaschine geputzt, Tische gewischt, schon einmal einige Stuehle hochgestellt,  Besteck poliert, alle Glaeser und anderer Kram durch die Spuelmaschine gejagt, die Stuehle von draussen reingeholt, die Kuelschraenke aufgefuellt- und dabei haeufig Pommes gegessen.
Ab neun gehe ich meistens rueber in die Bar Exchange. Das Ganze zusammen nennt sich Exchange Hotel.
In der Bar gebe ich dann eigentlich nur Getränke aus. Auch hier muessen die Kuehlregale aufgefuellt werden. Das dauert bei den Mengen aber meistens etwas laenger. Gut, dass man den Fan ausstellen und eine dicke Jacke drueber ziehen kann. Die vollen Kisten mit dem Trolley von A nach B und durch die Tueren zu bekommen ist auch nicht unbedingt so einfach. Zwei Flaschen habe ich schon zerschmettert. Aber auch schon zwei Glaeser, wenn ich schon dabei bin...
Am Ende der Nacht, meistens gegen 2, ausser Sonntags gegen 12, wird dann auch die Bar geputzt. Das ist es so generell. Tagsueber finden sich natürlich manchmal noch andere Aufgaben, zum Beispiel Bierzapfhaehne sauebern, aber das ist dann immer wieder mal und nicht taeglich.
Am Ende des Tages gibt es dann haeufig noch ein Staffy. Ein kostenloses Getränk fuer die Angestellten.

Da ich nicht wirklich viel über meine Zeit im Exchange niedergeschrieben habe, kommen hier noch einmal ein paar der besten Situationen:

An einem Tag hatte einer der Kunden seine Kreditkarte verloren, diese wurde aber bei uns in der Bar weiter genutzt. Jeder von uns in der Bar bekam die Kartennummer und seinen Namen auf die Handinnenfläche geschrieben, damit wir ggf. die richtige Karte identifizieren konnten. Nach meiner Schicht schrubbte ich die Nummer schnell wieder weg, damit Storm nicht auf die Gedanken kam, es handele sich um die Nummer irgendeines Kerls.

Einen anderen Tag hatten wir eine Gruppe von Leuten, die erst im Restaurant eine Runde Snickershots nach der anderen bestellt hatten, und dann rüber in die Bar kamen, um auf Black Samuca Shots umzusteigen.
Beide angefangenen Flaschen tranken sie leer und wir mussten neue aus dem Vorratsraum holen gehen.

Eines Nachts blieben wir wieder länger zum Trinken. Shane hatte auch eine Weile dabei gesessen, ließ uns aber mit der Warnung „Just twenty minutes more“ zurück.
Wir waren alle schon angeheitert und wollten eigentlich ungern gehen. Sally hielt sich aber daran und schmiss uns genau zwanzig Minuten später aus der Bar.
Clay, Andy, Charlie und ich gingen hoch. Charlie holte seine Skimpieklamotten und wir trafen uns alle in Andys Zimmer wieder. Stolz zeigte er uns jedes einzelne seiner Outfits und ich muss sagen, es stand ihm ausgezeichnet gut. Der Thong hätte mir niemals so gestanden.
Wir vernichteten Andys Schokolade, lachten viel und auch Clay brachte mit seinen Posen seine schwulste Seite hervor.
Leider wurde unsere gute Laune durch Shane wütendes Klopfen gestört. Charlie versteckte sich schnell hinter dem Bett, damit Shane keinen Blick auf seinen Körper erhaschen konnte. Clay und ich wurden rausgeschmissen, Charlie in sein Zimmer verwiesen. Schade aber auch.
Da Clays Haus aber genau auf meinem Nachhausweg lag, schob ich das Fahrrad und wir unterhielten uns noch eine Weile.

In die Gold Bar gingen wir auch häufig. Zum Beispiel in Dans erster Nacht.
Wir tranken erst in der Bar vor (ein Getränk pro Stunde, da ich noch fahren musste). Dan, Jacinta, Jordyn und ich hatten an diesem Tag nur im Restaurant gearbeitet, Maria und Charlie kamen bald dazu, da in der Bar für einen Freitagabend absolut nichts los war.
Zusammen zogen wir in die Goldbar, der einzige Club in Kalgoorlie, wo ich sonst eigentlich immer nur mit Glenn hinging. Wir tanzten auf verschiedenen Tanzflächen und Jacinta und Jordyn verabschiedeten sich irgendwann (sie hatten eingesehen, dass Daniel nicht an ihnen interessiert war, Charlie tanzte doch hoffnungsvoll). Wir hatten super Spaß, bis er plötzlich verschwand. Und nicht mehr zurückkam.
Dieses „ghosten“ waren wir normalerweisen nur von Courtney gewöhnt, der das ständig machte. Er verschwand einfach von der Bildfläche, wenn er merkte, dass eer zu betrunken war.
Maria, Charlie und ich konnten nicht wiederfinden, weshalb wir ihm schrieben und zurück zum Exchange gingen. Sally räumte gerade auf und lachte nur über die Geschichte.

Clay und ich wurden auch Pausenpartner. Genauso wie ich hatte er wenig Lust, in den 45 Grad des Sommers Kalgoorlies nach Hause zu laufen, weshalb wir manchmal im gut gekühlten Restaurant an unserem Standartisch saßen. Dieser Tisch stand natürlich den Kunden zur Verfügung, wurde am Ende des Abends aber immer zum Polieren des Bestecks genutzt. In der Mittagspause saßen wir dann häufig hier, aßen und spielten Scrabble. Das endete meistens in lautem Gelächter (und manchmal irritierten Kundenblicken), da ich das Lexikon zur Hilfe nahm und manchmal mit seltsamen Wörtern (wie z.B. ein anderes Wort für Vagina) ankam. Dank des Lexikons gewann ich aber auch überwiegend.
Andere Tage nahm ich mir die Stifte und malte die Kinderbilder aus, die wir den Gästen zur Verfügung stellten. Besonders Ella und Courtney fanden das immer ganz lustig.

Mit Clay hatte ich generell am meisten Spaß während der Arbeit. Besonders zum Ende hin führten wir in der Bar regelmäßig Eiswürfelschlachten, die sich so weit entwickelten, dass wir zwischendurch den Schlauch auf einanderhielten und uns mit Trinkwasser bespritzten.
So amüsierten wir viele Kunden, die uns dann auch anfeuerten, oder darauf hinwiesen, wo der andere sich gerade versteckte. Wenn Charlie Manager war, fanden unsere Kriege ganz auffällig Stadt, bei Sally waren wir etwas vorsichtiger und wenn Shane auftauchte, waren wir die bravsten Barleute, die die Welt je gesehen hatte.

Maria und ich verbrachten viel Zeit unserer Freizeit mit Backen. Brownies, Cookies, Vanille Kipferl, … Manchmal nahmen wir mein Corona zum Ausrollen, manchmal zum Zerbröseln von Keksen. An anderen Tagen gingen wir einkaufen, shoppen oder redeten einfach.
Für einen Tage machten wir aber auch einen Ausflug nach Esperance.
Um sieben Uhr morgens ging es los. Ich hatte uns Äpfel und Kekse mitgenommen, die wir schon überwiegend auf der 4,5 stündigen Autofahrt verdrückten.
In Esperance angekommen, konnten wir es kaum fassen. Es war fast schon etwas kühl, eine frische Brise wehte und die Luft schmeckte salzig. Wir fuhren etwas an der Küste entlang, bis wir einen abgelegeneren Strandabschnitt fanden. Hier pflanzten wir uns in die Sonne und gingen einige Male schwimmen. So türkisfarbenes, klares Wasser hatte ich noch nie gesehen. Das Schild über Haie und Strömungen entdeckten wir erst auf dem Weg zurück zum Auto.
Unglücklicherweise waren wir beide nicht an die Sonne Australiens gewöhnt und verbrannten uns total. Deshalb entschlossen wir uns, mit Handtüchern über den Schultern Eis einkaufen zu gehen und an der Promenade entlangzuspazieren. After-Sun-Creme besorgte ich mir auch gleich mit.
Auf dem Rückweg fuhr ich dann, was ganz lustig war, da das Auto einen Gang mehr hatte und mich etwas verwirrte. Bis auf die Kreisverkehre in Kalgoorlie selbst, fühlte sich Maria anscheinend ganz sicher.

Auch mit einer der Küchenhilfen traf ich mich manchmal. Kurz nachdem ich angefangen hatte, im Restaurant zu arbeiten, lud er mich zum Trinken ein. Zusammen fuhren wir zu einem Pub, der eine Stunde außerhalb von Kalgoorlie lag. Dort schrieb ich „Ein Zwerg“ an die Wand. Der Pub war nämlich über und über mit Unterschriften übersät. Es war schwer gewesen, eine freie Stelle zu finden. Ich fand einen netten Jumpsuit, als wir zusammen in einem OP-Shop waren und er kaufte sich ein Hawaiihemd, dass er den ganzen Tag nicht mehr auszog.

Silvester und Neujahr waren keine besonders guten Arbeitstage. Wir wurden doppelt bezahlt, aber es war auch unglaublich anstengend.
Selbst um genau zwöf Uhr musste ich ein Getränk ausschenken. Die Bar war rammelvoll. Glenn kam vorbei, um mir ein frohes neues Jahr zu wünschen, das fand ich unglaublich süß.
Am nächsten Mittag zu arbeiten, war aber noch schlimmer. All diese verkaterten Leute, die eigentlich nur ihrer Familie wegen das Bett verlassen hatten. Eine Frau ließ ihre Lamb Shank drei Mal zurück zur Küche bringen!

Besonders gerne mochte ich die Top-Drill-Leute. Diese kamen jeden Tag und man kannte sie irgendwann auch mit Namen. Drei von diesen unterhielten sich auch immer etwas mit mir und wiesen mich fast täglich auf meien Hikkies hin. Es war schon ziemlich lustig (Courtney zum Beispiel fand erst kurz vor Bali heraus, dass es sich nicht um ein wanderndes Muttermal handelte).

Irgendwann hatte Courteny beschlossen, dass ich soweit war, um anderen die Bestellungsaufnahme beizubringen.
Ich hatte eigentlich fast jede Schicht an der Essensbar verbracht, aber ich war doch nervös. Zum Glück war der 19-Jährige Italiener unglaublich lieb.
Zwei Tage später durfte ich es sogar Dan beibringen, was etwas schwerer war, da ich mich immer noch an den Dialekt des Iren gewöhnen musste. Sogar Sally musste immer wieder nachfragen.

Zu Weihnachten setzten Charlie und ich einen Weihnachtsbaum auf und schmückten einen ganzen Raum. In diesem Raum hatten wir dann später unsere Weihnachtsfeier. Wir wichtelten und Courtney hatte sich als Weihnachtsmann verkleidet. Maria und ich waren vorher zusammen einkaufen gegangen, was gar nicht so einfach gewesen war. Ich hatte nämlich sie gezogen gehabt.
Shane überraschte uns mit riesigen Tüten voll mit McDonalds esssen und einen freien Cocktail dazu.
Später tranken wir noch etwas an der Bar und Maria und ich gingen zu Target shoppen.

Mein letzter Arbeitstag ging irgendwie total schnell vorbei. Schon den ganzen Januar über war es auffällig ruhig gewesen, da viele Leute in den Urlaub gefahren waren und ggf. wegen der Buschbrände außerhalb Kalgoorlies festsaßen.
An diesem Tag arbeitete ich nur im Restaurant und wir fingen gegen neun Uhr an unsere Staffys zu trinken. Charlie, Maria, Jacinta, ein neues Mädchen und ich. Wir gingen nach oben in den Aufentahltsraum und Shane, Storm und Glenn (die beiden durften ausnahmsweise kommen) stießen dazu. Wir spielten abwechselnd Bierpong und unterhielten uns draußen auf der Terasse. Shane hatte sogar zwei Jugs Bier hinzu gesteuert.
Storm ging relativ früh, aber Glenn ließ sich von seiner Arbeit am nächsten Morgen nicht stören. Sobald Storm gegangen war, spielten Clay und ich eine unglaublich gute Runde nach der anderen. Woran das wohl lag?
Glenn bestellte uns beiden später ein Taxi nach Hause. War ja nicht das erste Mal.

Aber Glenn nahm mich nicht nur mit Feiern, er brachte die Feiern auch zu unserem Haus. Eines Morgens, ich war in der Nacht erst um kurz nach zwei von der Arbeit wiedergekommen, wurde ich von Leuten stimmen geweckt. Und sie verschwanden auch nicht.
Ich liebes es ja, wenn etwas passiert, also zog ich mir meinn Arbeitsshirt wieder an, dass noch neben dem Bett lag und schaute wir das Spektakel an.
Lilli? What are you doing here?“- „I was sleeping“ Andy konnte es nicht fassen. Er hatte nicht gewusst, dass Glenn mein Mitbewohner war. Marias Flatmate fragte mich, ob ich immer in meinem Arbeitsshirt schliefe. Auch eine dumme Frage. Courtney drückte mir ein Bier in die Hand und ich ließ mich nach draußen ziehen. Wir machten Fotos mit dem Sonnenaufgang, quatschten und einige Leute probierten mein pinkes Fahrrad aus. Andy schaffte es, umzukippen und sich seine Hose im Schnitt aufzutreiben. Am nächsten Tag behauptete, er sich nicht mehr daran erinnern zu können, trug die Hose aber noch über eine Woche notdürftig genäht zur Arbeit, bis er sich endlich eine neue kaufte.
Als ich gerade alle verabschiedet hatte, kam Storm in die Küche, nahm mich an der Hand und zog mich wortlos zurück ins Schlafzimmer.

Zum Saint Barbara's Festival sind Storm und ich in die Stadt gefahren. Noch nie habe ich die Stadt so voll gesehen! Es erinnerte mich sehr an Karneval. Riesige Mienenfahrezeuge fuhren durch die breiten Straßen Kalgoorlies und es wurden tatsächlich auch ein paar Süßigkeiten geworfen. Storm hob mir eines auf, schon halb geschmolzen, aber eigentlich ganz lecker.

An einem Sonntagnachmittag fuhr ich Storm in seiner Mittagspause besuchen und brachte ihm Cola und Eis vorbei. Es ist unglaublich, wie sehr ich mich freute, als er dann seinen Manager fragte, ob er frühzeitig nach Hause gehen dürfte. Anstatt weiter zu arbeiten, fuhr er mit mir ins Schwimmbad!

Ein anderes Wochenende überzeugte ich ihn, für den Sonnenuntergang zum Mount Charlotte Lookout zu fahren. Beim Hochlaufen verliefen wir uns ersteinmal, waren aber rechtzeitig dort. Vor der orangenen Sonne schossen wir eines meiner Lieblingsselfies.








Dienstag, 29. Oktober 2019

Disney Quiz


Mittwoch, 30.10.2019
Was ist seit dem passiert?
Immer wieder Kleinigkeiten.
Ein Typ wollte meine Nummer, dem habe ich ein Hi auf den Arm geschrieben, einer steckte mir eine Visitenkarte zu, welche ich sofort in den Muell schmiss. Ich verlor 5 Dollar Trinkgeld innerhalb einer halben Stunde.  Ich habe festgestellt, dass ich die Arbeit in der Bar besonders liebe, weil ich so viele Flaschen in den Mülleimer pfeffern darf und sich keiner beschwert. Im Restaurant dürfte ich das nicht.
Ich liebe die Security Männer, die sind alle total lieb. Nach der Arbeit nehmen sie sich immer eine Flasche Saft, anstelle eine alkholischen Getränkes und einer der Männer sagt jedes Mal: "Good night and stay safe!" So lieb!Sie benehmen sich, als wären wir Barmaids ihre Kinder.
Mittwoch blieb ich nach der Arbeit noch zwei Stunden laenger und verbrachte Zeit mit meinen Kollegen, die ordentlich tranken. Wir sangen Lieder von Greece, Mamma Mia und Aehnlichen, Charlie, Jordyn und Taylor veranstalteten eine Sing Show und wir erzaehlten uns unsere craziesten/naughtiesten Geschichten. Sallys waren wohl die besten. Irgendwann klopfte jemand ans Fenster, woraufhin Sally und Charlie kichernd durch die Rolladen lukten und "see ya, see ya" riefen.
Am Samstag hatten wir ein Quiz im Restaurant, wodurch ich eine 12 Stundenschicht hinter mich bringen musste. Das Thema war Disney und viele Gaeste waren passend dazu verkleidet. Wir Kellner trugen Mickey Mouse Ohren.
Sonntag hatte Storm etwas eher Schluss, sodass wir etwas Zeit miteinander verbringen konnten, er mich zur Arbeit brachte und auch wieder mitten in der Nacht abholte. Eine gute Stunde waren Glenn und er an diesem Abend auch im Exchange und wir hatten immer wieder Zeit zu scherzen. Diskussionen zwischen den beiden, ob ich nun als Skimpie arbeiten sollte (Glenn) oder nicht (Storm),  wahnwitzige Ideen wie, ich könnte rocu meiner Kollegin einen Arschklaps geben, was ich natürlich verweigerte. Mein hochroter Kopf veranlasste die Jungs nur zum Lachen und Chloe dazu, immer wieder mit wackelnden Hintern hinter meinem Ruecken herangeschlichen zu kommen.
Montag wurde das Haus fuer die Inspektion durch die Vermieterin auf Hochglanz gebracht, Dienstag der RSA Online Test zum Verantwortungsbewussten Service von Alkohol durchgezogen. Besonders Taylor half mir bei vielen Fragen, waehrend wir meine Kartoffelecken als Nervennahrung verdrueckten.
Am Tag vorher hatte Storm das (pinke!) Fahrrad aus der Garage repariert und mit diesem war ich nun zur Arbeit gefahren. Da er mich aber nicht alleine durch die Dunkelheit fahren lassen wollte, holte er mich mit dem Auto ab und wir quetschen den Drahtesel auf den Ruecksitz. Kein leichtes Unterfangen. Beim nächsten Mal fahre ich doch lieber mit dem Rad.
Mittwoch verbrachte ich die Zeit zwischen meinen Schichten dann wieder in der Bar.

Sonntag, 20. Oktober 2019

Boulderfest


Freitag, 18.10.2019
Aufgrund einer erneuten Split Shift setzte ich mich wieder in die Bar.
Sally hatte gerade Mittagspause, aber sobald diese zuende war, setzte ich mich auf die andere Seite der Bar. Keine fuenf Minuten spaeter fand ich mich im Gespraech mit Chris und Alex wieder.
"What's going on?" "I am buying a chin." War wahrscheinlich die Zusammenfassung unserer Begegnung. Chris waere naemlich angeblich "chinless" und haette nur Lippen, Nacken und Bart dazwischen.
Zwischendurch tauschte Alex einen Fuenfer in Muenzen und wir warfen diese in den Carlton Dry Butt Becher einer der Skimpies. Und wer traf und bekam Schokolade geschenkt? Tatsaechlich ich.
Chris hatte mir bereits ein Bier ausgegeben und es war laut Australischen Bierrunden regeln eigentlich "my Shout" zu zahlen, als ich die Mitteilung bekam, ich faenge um vier, also eine halbe Stunde spaeter an zu arbeiten. Also lieber ein Wasser und ein Grund, sich wiederzusehen.
Wir teilten uns noch Alex Kartoffelecken und Cheesy Garlic Bread bevor ich endgueltig gehen musste.
Um elf konnte ich dann aber schon nach Hause, da echt nichts los war. Bis kurz vor zwei sassen Glenn und ich auf der Couch und redeten.
Sonntag, 20.10.2019
Das Einkaufen hatten die Jungs am Vortag dann doch alleine erledigt, da erst Storm und ich und dann Glenn sich viel zu spaet aus dem Bett bequemt hatte. So war aber fuer ein tolles Fruehstueck gesorgt.
Kurz vor Lunchtime fuhren wir dann zur Recreation Bar. Anstatt eines richtigen Oktoberfestes, wird hier das Boulderfest gefeiert. Die Leute kaufen sich in der ersten Bar ein Stein (wie ein kleines Mass) mit Iron Jacks und das kann dann in jeder Bar aufgefuellt werden. Glenn und ich bezahlten abwechselnd, Storm verblieb bei zwei Getraenken und Kartoffelecken an diesen Nachmittag.
In der zweiten Bar stapelten Glenn und ich Bierdeckel, waehrend Storm seinen Spass daran hatte, die Kunstwerke einstuerzen zu lassen.
Dort trafen wir auf Sally und Courtney, die sich dann auch zu uns gesellten. Da sie sich besser auskannten als wir, fuehrten sie und drei ihrer Freunde uns von Bar zu Bar. Zwischendurch stiegen wir dann auf Rum um.
Um halb acht waren Storm und ich bettfertig. Ich hatte noch Haehnchenschenkel und Gemuese verputzt, dass vom Abendessen des Vortags uebrig geblieben war.
Um halb eins Nachts war ich dann natuerlich wieder hell wach und telefonierte ueber eine Stunde mit Sarina.

Donnerstag, 17. Oktober 2019

Interesting people


Montag, 14.10.2019
Bei der Arbeit war nichts los. Unter den Mitarbeitern redeten wir deshalb viel und um neun Uhr war dann auch schon Schluss. So hatte ich noch etwas von einem gemuetlichen Abend.

Dienstag, 15.10.2019
Morgens beendete ich Lucifer, von 12 an ging ich arbeiten. Ich hatte Charlies Lunchschicht ueberommen. Ab halb drei hatte ich dann aber wieder frei und setzte mich nach draussen in die Sonne. Ein Kerl unterhielt sich kurz mit mir.
Mit einem Pint XXXX Gold setzte ich mich ebenfalls in die Bar, redete etwas mit Sally und telefonierte mit Sarina. Typi lief zwischendurch an mir vorbei und stellte sich vor. Sobald ich aufgelegt hatte, wank er mich zu sich hinueber. Er stellte sich als Troy vor und der aeltere Mann auf meiner anderen Seite als Dave.
Ich unterhielt mich die nächsten zwei Stunden mit den beiden und Dave gab mir einige Tipps zur Westkueste. John, ein aelterer Franzose schrieb mir ein franzoesisches Kompliment auf einen Zettel, das ich mit einem deutschen Dankeschoen erwiderte.
Den Stift, den ich heute wieder gefunden und mir ins Haar gesteckt hatte, kam auch im Restaurant noch zweimal zum Einsatzen. Die erstaunten Blicke, sobald ich den Stift hervorgezaubert hatte, waren es schon wert.

Mittwoch, 16.10.2019
Mittags traf ich mich mit Troy im Exchange. Dort redeten wir kurz mit zwei anderen Kerlen (Ben, Mat; ich allein mit drei Neuseeländern - kein Tippfehler, wirklich Neuseeländer, wo war ich hier eigentlich gelandet?). Dann schlenderten wir durch ein paar Shops, bevor wie wieder im Exchange bei den anderen beiden landeten. Neben einem Bier, lud er mich sogar zu Fish Tacos ein. Als ich wie das letzte Mal das Guenstigste der Biersorten bestellen wollte, kloppten sich alle drei darum, mir eines auszugegeben. XXXX Gold waere abartig. Ben versuchte irgendwann Sally mit dem Spuelen zu helfen und lief mit dem Blech voller Pints los, um die Kueche zu suchen. Troy fuer ein Beweis Video hinterher. Sally war kurz vorm Durchdrehen.
Der Boss (Peter) der beiden anderen stiess ebenfalls hinzu und lud mich zur Besichtigung der Mine in Menzies ein.
Die Arbeit war etwas chaotisch, aber auch das hatten wir irgendwann wieder unter Kontrolle.

Sonntag, 13. Oktober 2019

Weekend feeling

Freitag, 11.10.2019
39 Grad sind eindeutig zu viel des Guten.
Meine erste Spaetschicht in der Bar verlief super. Glenfiddich-Typy war wieder da. Erst im Restaurant, dann in der Bar.

Samstag, 12.10.2019
Ausgeschlafen traf ich mich mittags mit einem Franzosen im Hostel. Ich hatte ihn auf Facebook angeschrieben und er mich spontan eingeladen. Alle Backpacker dort waren super nett. Wir redeten, spielten Billiard und sprangen sogar kurz in den eiskalten Pool. Er kochte sogar Bacon und Ei fuer mich. Super lieb.
Bei der Arbeit in der Bar hatte ich ein im Nachhinein ziemlich lustiges Missverstaendnis. Jemand schob mir ein fast vollen Pint mit Bier entgegen. "Pour it away and give me anything better". Drei mal fragte ich nach, welches Bier er denn "besser" faende und schlug ihm sogar Swan vor. Seine Antwort war aber immer nur. "Just anything better, I don't like Swan". Bis ich dahinter kam, dass er die ganze Zeit probierte, die Biersorte Emu Bitter zu bestellen, verging eine halbe Ewigkeit.

Sonntag, 13.10.2019
Storm war arbeiten, aber Glenn fuhr mit mir erst zum Fruehlings Festival im Hammond Park und dann zu dem Salzsee Levroy. Dort wanderten wir einen Pfad entlang und genossen die schraege Aussicht auf die fast weisse Wasserflaeche.  Auf dem Rueckweg fuhren wir etwas Off Road (mussten dafuer einen Baum etwas kuerzen), einfach weil uns danach war.
Um den Tag abzurunden setzten wir uns in den Garten des Kalgoorlie Hotels, tranken Bier, assen Pommes und redeten mit Live Musik im Hintergrund.
Danach fuhren wir mit einem ganzen Slab Great Northern zu Robbs Place und spielten Billiard. Storm stiess spaeter dazu. Glenn und ich verbuendeten uns und rieben ihm jedes Detail unseres gelungenen Tages unter die Nase.


Mittwoch, 9. Oktober 2019

After work time

Montag, 07.10.2019
Den ganzen Abend durfte ich hinter der Bartheke des Restaurants arbeiten. Die Racingtage waren vorbei und es wurde ruhiger im Restaurant.
Ein aelterer Mann unterhielt sich lange mit mir, waehrend er auf sein Essen wartete. Er gehoerte ganz offensichtlich zu den Stammkunden.

Dienstag, 08.10.2019
Nach dem Heart Walk (ein Spaziergang nach Karte mit lauter Graffitiwaenden) setzte ich mich mit einem Buch auf eine Bank in den Schatten.
Ein Mann gruesste mich zum zweiten Mal und wir kamen in ein kurzes Gespraech, als er ein drittes Mal an mir vorbeilief unterrhielten wir uns lange ueber Neuseeland. Als ich zur Arbeit kam, sass er dort und wartete auf seinen Nachtisch.
Zum ersten Mal durfte ich in der Bar selbst arbeiten. Es machte unglaublich Spass und da so frueh noch nicht so viel Betrieb war, hatte ich genug Zeit mich zu unterhalten und nach Hilfe zu fragen, wenn ich bei einer Bestellung nicht weiterkam. Wie beim Topfschlagen dirigierten mich manche Kunden zur richtigen Spiritflasche. Left, at the top, right, right...
Zwei Maenner versuchten mir eher erfolglos beizubringen, zu schreien und durch die Bar zu schreiten, als waere es meine, andere schlossen Wetten ueber meine Herkunft ab und einer bestellte sogar zwei Bier auf deutsch. War hundertprozentig meine beste Schicht bisher.

Mittwoch, 09.10.2019
Nach der Bararbeit gestern kam mir das Kellnern schon fast langweilig vor.
Wir Kellner, Barleute und ein Koch blieben noch etwas laenger fuer ein paar Drinks, spielten Kings Cup und erzaehlten. Courtney, Charlie und Sally (die aelteren der Runde) hatten den Tag freigehabt und waren schon vorher gut dabei gewesen.
Zwischendurch wechselten wir vom leeren Restaurant in die leere Bar (so gute Musikanlagen und so viel Getraenkeauswahl) in der kleinen Runde hat man selten.
Fast jeder probierte einmal das Special fuer den naechsten Tag an die Tafel zu schreiben, als wir die Bar gegen viertel vor eins verliefen, stand dort aber rein gar nichts.

Sonntag, 6. Oktober 2019

Work starts



02.10.2019
Ein junge Frau aus Peru hatte ihren ersten Arbritstag. Sie besuchte ihren Ehemann fuer ein halbes Jahr in Kalgoorlie. Was hat es nur mit dieser Stadt auf sich...
Besonders lustig war es, als ich seelenruhig die Bar zumachte und dabei von einem lauten Haemmern unterbrochen wurde. Maria starrte mich mit grossen Augen durch die ganzen Flaschen hindurch an. Sie war in der Kuehlkammer eingesperrt worden.
Eine Arbeitskollegin gab mir die Haelfte ihres Haehnchen Schnitzel mit Pilzsosse ab. Ein Traum! Waere das Essen nicht so teuer, wuerde ich hier haeufiger mal bestellen.
Storm holte sich zwischendurch den Autoschluessel ab, kam aber zu meinem Arbeitsende auch mich wieder einsammeln.
Donnerstag, 03.10.2019
Spontan beschloss ich zum Hannans Handicap zu gehen. Ein Pferderennen. Ueber manche aufgetakelten Frauen haette ich laut lachen koennen, liess es aber lieber, da ich mir selbst eher etwas underdressed vorkam.
Nachdem ich eine Weile auf meiner Bank im Schatten gesessen hatte, wurde ich irgendwann von einer der Phillipininnen angesprochen, die schraeg vor mir einem Tisch sassen. Vorher hatte ich die drei mit innerlich hoch gezogener Augenbraue beobachtet. Stoeckelschuehchen, unendlich viele Selfies und lautstark in einer Sprache redend, die ich nicht verstand. Aber sie stellten sich als unglaublich nett raus. Ich durfte mich zu ihnen an den Tisch setzen, sie teilten ihre Cracker, Chips und Nuesse und wir unterhielten uns viel. Spaeter kamen noch einige der Freunde dazu, die ebenfalls fleissig Videos und Fotos auf Facebook posteten.
Alle hatten sie einen Australier geheiratet.
Abends ging es dann zur Arbeit.
Unguenstiger Weise schaltete das Polizeiauto hinter mir dann ploetzlich die Sirene ein. Als mir klar wurde, dass ich gemeint war, fuhr ich an den Rand. Auf das Zeichen hin, weiterzufahren, fuhr ich weiter. Das Polizeiauti mit Blaulicht hinter mir her. Vielleicht war es doch kein Zeichen zum Weiterfahren gewesen.
In die naechste Haltebucht (wahrscheinlich einen halben Kilometer später) hielt ich dann endgültig an. Das Polizeiauto auch. Zwei Maenner stiegen aus. Es stellte sich heraus, dass die Autoregistrierung vor kurzen ausgelaufen war. Ich musste einen Alkoholtest (gut, dass ich das Weisswein Angebot der Phillipiner nicht angenommen hatte) machen und meinen Fuehrerschein vorzeigen. Nach kurzer Besprechung mit dem dritten Polizisten liessen sie mich mit einer Verwarnung gehen. Wortwoertlich gehen. Das Auto musste ich naemlich stehen lassen. Gut, dass ich bestimmt noch einen Kilometer gefahren war, nachdem die Polizei hinter mir aufgetaucht war.
Etwas verbrannt, verheult und verschwitzt kam ich dann bei der Arbeit an.
Trotzdem bekam ich 10 Dollar Trinkgeld fuer mein Laecheln. Den aelteren Mann hatte ich aber eigentlich immer nur ein verlegenes Laecheln geschenkt, weil ich zwei seiner Fragen nicht richtig verstanden und auf Smalltalk getippt hatte. Danach lief ich aber noch ziemlich haeufig an ihm vorbei und laechelte, um das Unverstaendnis wieder gut zu machen.
Spaeter kam er dann zu mir und hielt mir seine Faust hin. Ich dachte erst, ich solle einschlagen, aber er drehte meine Hand um, oeffnete sie und steckte den Geldschein hinein. "For smiling all day". Am gleichen Tag fand ich noch einen Dollar auf den Boden, den ich laut Security einstecken sollte.
Abends holte mich Storm mit dem wieder anstaendig registrierten Auto ab und wir gingen noch kurz mit Glenn und einem Arbeitskollegen in die Bars.
Freitag, 04.10.2019
Freitag arbeitete ich von zwoelf bis elf (zwei von einem armen Trottel verlorene Dollar reicher) und die taeglichen Pommes um halb zehn retteten mich vor dem Verhungern, ein paar Minuten ging es dann noch mit Storm, Glenn und deren schwedischen Arbeitskollegen in die Karaoke Bar, aber ich war froh, im Bett zu sein. Das war schon ein langer Tag gewesen.
Samstag, 05.10.2019
Die ganze Nacht traeumte ich von leeren Glaesern und leckeren Essen, dass ich nur tragen und nicht essen durfte.
Wir verbrachten den Tag hauptsaechlich im Bett und auf der Couch mit Spider-Man schauen. Ueber eine Stunde verbrachte ich aber mit den beiden Kerlen im Supermarkt. Eine Katastrophe. Ohne Einkaufsliste wurde jeder Gang abgeklappert, bis am Ende der Wagen Randvoll und das Portmonee um gute 300 erleichtert war. Fleisch, Chips und Cola sag ich dazu nur.
Eigentlich wollte ich mir vor der Arbeit nur eine Scheibe Toast reinschieben, aber Storm bestand darauf, mir Steak und Spiegelei zu braten. Nur den Salat machte ich mir selbst fertig. Das stimmte mich dann noch die ganze Arbeitszeit ueber gluecklich.
Es handelte sich um den letzten Renntag, weshalb unglaublich viele schick gekleidete und schon sehr aufgeheiterte Leute essen gingen. Komplimente zu meinem Augen waren noch das harmloseste. Gut war ein Tisch, der unter anderem sechs Cheeseburger bestellt hatte. Einer ohne saure Gurken, einer in gross und einer ohne Kaese (@Sarina). Wer was bestellt hatte, wusste aber leider keiner mehr und es kam zu grossen Diskussionen.
Am besten war aber die Bestellung fuer den Tisch Nummer 19. Die Nummer stand einsam und verlassen da, niemand wollte den Burger haben, welcher 25 Minuten vor sich hin wartete. Schlussendlich durfte ich ihn mit nach Hause nehmen. Diesmal war es uebrigens eine 50 Cent Muenze, die mir beim Tisch wischen ueber den Weg lief.
Auf dem Weg zum Auto ass ich die Pommes vom Burger, und teilte auch welche mit einem Kerl, der mich auf der Strasse fragte, ob sie schmeckten. Sie waren ja sowieso geschenkt und ich ass sie nur, weil sie am nächsten Tag nicht mehr wirklich schmecken wuerden.
Sonntag, 06.10.2019
Wir zupften erst etwas Unkraut, ich fruehstueckte en Burger (langsam arbeite ich mich durch die Speisekarte), dann begann Storm an jeglichen Stahl rumzusaegen, dass er in seiner Gartenhuette gefunden hatte. Unter anderem nahm er so einen Einkaufswagen auseinander.
Wir fuhren zur Autowerkstatt, wo er anfing, einen Smoker zu bauen.

Montag, 30. September 2019

Ongoing exploration

Samstag, 28.09.2019
Morgens fuhr ich zum Arebotum, ein kurzer Weg  durch den Karlkurla Park. Wieder flogen mir diverse Voegel ueber den Weg.
Anschliessend besuchte ich noch den Hammond Park. Die Kangurus sah ich leider nur von weitem, aber ich die Emus und einige andere bunte Voegelchen traf ich auf Blickhoehe.
Den restlichen Tag genoss ich den Sonnenschein im Garten, hoerte Musik und las. Besser geht es eigentlich nicht.

Sonntag, 29.09.2019
Um richtig den Touri raushaengen lassen zu koennen, zog es mich zur Hannans North Tourist Mine. Hier wurde mir die Geschichte der Goldsucherei und die moderne Mienenarbeit naehergebracht. Dreieinhalb Stunden schaute ich mir die riesigen Maschinen, die verschiedenen Raeume und sogar eine Goldgiesserdemonstration an. Und wen traf ich vor Ort? Den aelteren Mann aus Sydney, der mir den Lift gegeben hatte. Bis Mittwoch blieben sie noch hier in Kalgoorlie. Er bot mir sogar an, mich wieder mitzunehmen. Aber dieses Mal war ich ja selbst mit dem Auto vor Ort.
Da der Mt. Charlotte sowieso auf meinem Rueckweg lag, stoppte ich noch einmal dort, bevor ich mich mit meinem Buch in den Garten pflanzte. Glenn hatte die Klimaanlage angemacht und es war eiskalt im Haus!
Ich holte Storm von der Arbeit ab under fuehrte mich kurz ueber dir Anlage.

Montag, 30.09.2019.
Public Holiday und Storm hatte endlich mal frei! Wurde auch zu einem richtigen Faullenzer Tag. Schlafen, Fruehstueck, eigentlich wieder Schlafen, Mittagessen, Netflix, Abendessen, Netflix. Super entspannt also.

Dienstag, 01.03.2019.
Irgendwann werde ich sein Handy noch gegen die Wand schmeissen, wenn es mich wieder aus meinem wohlverdienten Schlaf reist! Die paar Sachen im Haus waren schnell erledigt, dann musste ich mich meinem Vertrag widmen und mir eine schwarze Hose zulegen, bevor es zur Arbeit ging.



Donnerstag, 26. September 2019

Exploration

26.09.2019
Zu Fuss ging es diesmal mit Wasserflasche und Haargummi bewaffnet Richtung Stadt. Unterwegs kaufte ich mir Insektenspray, weil die Fliegen mich unglaublich aufregten und mich die Moskitos am Abend vorher zerstochen hatten.
In der Buecherei bewarb ich mich noch einmal online bei diversen Laeden und Retsaurants und ueberarbeitete meine Daten im Buero der Agency. Als ich herauskam, bot mir ein aelterer Herr (wen wundert's?? xD) einen Garten- und Haushaltsjob an - leider 40km entfernt in der naechsten Stadt. Schade aber auch.
Da ich mich nun ein wenig produktiv fuehlte, machte ich mich auf den Weg zum Mount Charlotte Water Reservoir Lookout. Einer der einzigen, alle von menschenhandgeschaffenen, Huegel weit und breit. Oben auf der Spitze genoss ich die Aussicht, waehrend ich mich mit einem Ehepaar unterhielt, die mir rieten, den Norden nur im Winter zu bereisen, und mit einem reisenden Senior aus Sidney, der mir dann einen Lift zurueck in die Innenstadt gab. Dadurch ersparte er mir eine gute halbe Stunde Fussmarsch.
Auf dem Rueckweg hielt ich noch bei einer kleinen Art Gallery und bei einem etwas enttaeuschenden Park, dann blieb ich beim Centennial Park ganz in der Naehe von Storms Haus haengen.
Den ganzen Tag ueber hatte ich schon Blumen und seltsame Voegel fotografiert, aber der Park war einfach toll! Ueberall flogen lautkreischende gelbpinke und gruenbraune Voegel herum. Und auch weniger auffallende und scheue, dafuer aber schoener klingende Artgenossen.
Zwei Stunden verbrachte ich hier damit, die Voegel zu beobachten. So kam es, dass Storm vor mir zurueck war und mich aufgrund Glens Anruf (er war mit dem Auto an mir vorbeigefahren) sogar kurz vor seiner Einfahrt mit seinem Auto einsammeln kam.
Soll ich noch erwaehnen, woraus das Abendprogramm bestand? Richtig: Netflix! Gut, dass ich abends schon immer so ausgelastet war, sonst wuerde da irgendwann Unmut aufkommen... So aber gefiel mir die suesse Stadt wirklich gut, ich hatte viele nette Leute getroffen und das Wetter war traumhaft gewesen. Da kann abends auch ruhig entspannt Netflix schauen.

27.09.2019
Okay, dieser Wecker um sechs ist echt hart! Diesmal schlief ich dann tatsaechlich wieder ein, als Storm das Haus verlassen hatte. Ich verteilte Lebenslauefe (traf dabei auf eine weitere Backpackerin), druckte neue aus und stattete den Computern der Bibliothek den taeglichen Besuch ab.
Zwei Lebenslaeufe weiter, bekam ich dann ganz unerwartet ein Probeaebeiten vorgeschlagen. Natuerlich sagte ich zu, auch wenn das fuer mich hiess in guten dtei Stunden zururckzulaufen, zu duschen, mich umzuziehen und wieder zurueckzulaufen.
Unglaublich schnell - sag mir noch einmal einer, ich rede schnell - wurde mir von Getraenkebestellungen abnehmen bis Servieren alles erklaert. Ich kuemmerte mich mehr um auf- und abtischen, stand aber am Ende des Tages mit Abendessen, einem Bier und einem Vertrag da. Storm und Glen kamen dazu und wir gingen in die Bar nebenan. Hier sah ich meine ersten Skimpies. Kellnerinen in Unterwaesche mit verdammt viel Trinkgeld im BH steckend.
Ein paar Meter weiter gingen wir in eine weitere Bar, in der Glenn ein Lied zum Besten gab und Storm und ich der Karaokeschau nur interessiert zuschauten.



Dienstag, 24. September 2019

Kalgoorlie

24.09.2019
Frisch geduscht ging es mit dem Bus wieder zum Flughafen. Leider drueckte ich Google Maps mit der geladenen Route weg und musste mit meinem Gedaechtnis (bei meiner Orientierung...) die richtigen Busse finden.
War kein Problem, genauso wenig wie das Einchecken und Abgeben des Rucksackes. Aus Langeweile lief ich noch ein wenig um das Gebaeude herum, bevor ich mich dann zum Gate begab.
Kaum waren wir ein paar Meter geflogen, sah ich auch schon die ersten Buschfeuer. Und kurz vor der Landung hatte ich einen tollen Blick auf die Minen Kalgoorlies.
Der Flughafen ist so klein, dass ich schon auf der Suche nach meinem Gepaeck Storm gegenueber stand. Das ganze bestand nur aus einer riesigen Halle.
Bevor ich protestieren konnte, schnappte er sich erst meinen kleinen und dann auch noch den grossen Rucksack vom Band.
Nach einer kurzen Rundfuehrung (Der Garten sieht schon sehr traurig aus) durch das Haus fuhren wir zum Supermarkt Woolworth, der haargenau Countdown gleicht, und holten mir eine Simkarte. Danach ging es weiter zum Super Pit. Dies war bis 2016 die groesste Goldmiene Australiens. Einfach gigantisch! Und die rote Erde ist ebenfalls beeindruckend.
Den restlichen Nachmittag und dann den Abend ueber pflanzten wir uns nur gemuetlich auf die Couch und schauten Vikings.

25.09.2019
OMG! Das Bett ist ein Traum!! Okay, zurueck zum Wichtigeren.
Das Autofahren war grauenhaft. Ueberrascht das jemanden? Storm nahm mich zur Arbeit mit, so dass ich das Auto wieder mitnehmen konnte. Zweimal abgewuergt und nicht sehr elegant verliess ich den Parkplatz wieder.
Geringe sportliche Betaetigung und Aufraeumen spaeter versuchte ich erfolglos meine Sim Karte zu aktivieren. Da dies aufgrund meines deutschen Passes nicht moeglich war, fuhr ich zum Shop. Vor ort diskutierte ich erst mit dem Personal, rief dann bei Boost an, diskutierte noch mehr. Erfolglos.
Ungetaner Dinge ging es zurueck zum Auto, welches wieder umgeparkt warden musste. Dabei wurde ich fast von einem Riesentruck ueberfahren, dem ich wohl in den Toten Winkel greaten war (zwar wirklich nur fast, aber war trotzdem nicht lutstig).
Zu Fuss lief ich zur Bank. Dort lief es richtig gut. Die Beraterin war super lieb, war sehr gespraechig und hatte mir in Null,Nix einen Account eroeffnet, mir jegliche Fragen beantwortet und mir sogar ein huebsches Notizbuechlein geschenkt.
Sie erklaerte mir den Weg zur Buecherei, wo es dann ebenfalls zu Fuss hinging. Lebenslaeufe sind ausgedruckt und eine Buechereimitgliedschaft ist geklaert.
Bunnings war meiner Meinung nach auch besser zu erreichen. Ich liess den Schluessel nachmachen, bevor es wieder Zeit fuer mein heiss geliebtes Auto wurde.
Zurueck bei meinem voruebergehenden Zuhause zeigte ich Sarina das Haus ueber einen WhatsAppAnruf, vervollstaendigte meine Daten in der BankingApp und meldete mich online bei der Job Agency an.
Wir beendeten Vikings an dem Abend (nicht, dass ich eine Ahnung haette, worum es in der Serie generell geht, gescchweige denn, wie die Hauptpersonen heissen...).

Montag, 23. September 2019

Goodbye Germany, hello Australia

23.09.2019
Meine Verabschiedung von Deutschland hätte nicht besser sein können. Die wunderschönen mit Terminen vollgestopften zwei Monate wurden durch das Ausgehen in Düsseldorf anlässlich Amys Geburtstag am Freitag und Henris Geburtstagsfeier am Samstag abgeschlossen. Sarina, Rhianna und Elisa übernachteten bei mir und am Morgen genossen wir ein tolles Sonntagsfrühstück.
Die Verabschiedung von Sarina erfolgte zuerst, die anderen beiden brachten mich mit Oma und Opa zum Flughafen. Kurz vor der Sicherheitskontrolle flossen dann aber wie schon beim letzten Mal noch ein paar kleine Tränchen.
Der erste Flug verlief, bis auf ziemlich viele Tränen, ausgelöst durch den süßesten Brief ever von Sarina, ereignislos und auch meine Sorgen wegen des Umsteigens in Dubai waren unnötig gewesen. Weder Zug noch Bus war notwendig, um das Gate zu wechseln.
Daniel unterhielt mich eine Weile, aber viel Zeit lag zwischen den Flügen ja auch gar nicht.
Kurz vor dem Boarding fiel mir ein Junge auf, der definitiv deutscher Schulabsolvent war. Tatsächlich stieg er direkt hinter mir ims Flugzeug ein. Bis zum letzten Moment, hoffte ich, er würde in der gleichen Reihe sitzen - aber natürlich hatte er ebenfalls einen Fensterplatz gebucht - direkt hinter mir!
Das brachte mir natürlich nicht viel, unsere einzige Konservation bestand aus meiner Frage, ob ich Sitzlehne verstellen dürfte. Schade.
Bei der Gepäckausgabe verlor ich ihn aus den Augen, ging Geld abheben und googelte die Busverbindungen. Storm hatte mir angeboten ein Taxi für mich zu rufen, aber das wollte ich jetzt ersteinmal alleine hinbekommen.
Und wer stand an derselben Haltestelle?
Schnell einigten wir uns auf Deutsch, unterhielten uns und verabredeten uns für später im City Center. Ich lieh ihm das Geld für das Busticket, nachdem er erfolglos versuchte dem Busfahrer seine Kreditkarte anzudrehen. (@Rhianna und ja, mit Spekulatius macht man sich immer Freunde).
Problemlos fand ich mein Hostel, machte mich frisch und lief zum YHA, das Hostel in dem er übernachtete.
Etwas orientierungslos liefen wir durch die Gegend, fanden aber erstaunlicherweise auch ganz nette Ecken. Die Skyline, ein kleiner Park und vorallem die ganzen tollen Lichter!
Bei Mces schaffte Hendrik das unglaublichste!
Er holte sich ein Big Mac Menü und gewann durch die Monopoly Aktion freien Eintritt zu einem Vogelpark im Wert von 110 Dollar.
Gegen zwölf war dann Schlafenszeit und unglaublicherweise wachte ich irgendwann dadurch auf, dass ich fror. Mit Tshirt die Stadt erkundet, aber mit langer Hose und Jacke geschlafen. Willkommen in Australien :)